Freitag, 31. August 2007

Tagebuch einer Reise nach Irland - Tag 1

Tag 1

Wir wachen auf und erleben den ersten Rückschlag der Reise: Wecker falsch gestellt. Wir müssen sofort los um unseren Bus zu kriegen, keine Zeit für Frühstück, keine Zeit die fehlenden Heringe aus dem Keller zu holen. Wir joggen mit den Rucksäcken zur Haltestelle und…… kriegen den Bus! So ein Glück!
Auch während der restlichen Reise haben sich kleinere Katastrophen immer mit tollen günstigen Fügungen die Wage gehalten.
Jedenfalls sind wir dann per Regionalbahn etc. an den Stadtrand von Berlin an eine Tankstelle bei einer Autobahn gefahren. Ich erinnere mich grade an eine Unterhaltung mit Jan auf dem Weg dahin.
Jan erzählte mir von seinen Trampversuchen in Schweden und dass er dort von einem Schweden einen riesigen Korb bekommen hätte. Ich war beeindruckt und hab ihn gefragt ob das in Schweden eine Art traditionelles Geschenk sei. Erst als er anfing zu lachen hab ich kapiert welche Art Korb gemeint war.

An der Tankstelle hat uns gleich die erste Frau die wir angesprochen haben mitgenommen. Da waren wir wirklich froh, schließlich hatten wir Zeit vom Morgen wieder gutzumachen. Doch sobald wir im Auto saßen fragte uns die Frau, wie viel Geld wie ihr denn zahlen würden. Jan könnte das jetzt viel besser ausführen, jedenfalls sollte Geld beim Trampen keine Rolle spielen. Es geht vielmehr um Zwischenmenschlichkeit – Unterhaltung & Gesellschaft im Austausch für einen Lift. Als Jan ihr das erklärte, drohte uns die Frau damit uns gleich wieder rauszuschmeißen, also verwickelten wir sie verzweifelt in eine Unterhaltung und das klappte ganz gut. Es stellte sich heraus das sie Medienwissenschaft oder so studierte und später mal beim Fernsehen „im Hintergrund die Fäden ziehen“ wollte, weil es sie so faszinierte wie man Menschen durch die Medien manipulieren kann (…).

Ich glaube an dieser Stelle sollte ich verraten wohin wir eigentlich getrampt sind. Nach Frankfurt nämlich. Das Ding war, dass ein Ryanair-Flug vom Frankfurter Flughafen nach Dublin nur 1 Cent kostete (ohne Steuern etc.) und in Berlin so an die 60 Euro. Damit war klar was Sache war.

Unser nächster Lift war ein sehr stiller Mann. Danach standen wir lange an einer Tankstelle & bekamen keinen Lift. Und dann, als wir schon etwas genervt waren von all den Leuten die leider nach „Halle“ fuhren obwohl das in die andere Richtung lag, sprach uns (!) ein ziemlich cooler Pole an der uns anbot in seinem Van mitzufahren.
Der coole Pole hatte ein Zelt hinten im Van (ein richtig riesiges) auf dem wir es uns gemütlich machen konnten, das war ziemlich entspannt.

Nächster Lift war ein Typ mit Glatze, der brachte uns an irgendeinen größeren Ort dessen Namen ich vergessen hab, aber ich weiß noch dass die da ziemlich uriges Bier gebraut haben.










Und da sind wir dann in die Regionalbahn eingestiegen, ohne Fahrkarte! Ich habe schlechte Erfahrungen mit Schwarzfahren gemacht, aber Jan hatte diese wirksame Überzeugungsmethode gespartes Geld in Essen umzurechnen „Stell dir vor: Joghurt so viel wir essen können!“.

Als Tarnung haben wir uns an den Kartenautomaten gestellt, bereit jedem Schaffner zu erzählen wir wären aus Brandenburg gewöhnt dass man sich die Karten in der Bahn kaufen könne. Wir wurden aber nicht kontrolliert.

Die Nacht wollten wir bei Bekannten von Jan in einem kleinen Dorf ca. 20 km westlich des Flughafens verbringen. Die waren ganz Nett. Aber ein bisschen schräg. Da war eine seltsame Figur im Gästezimmer, man hatte im Bett ständig das Gefühl da steht einer.


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