Freitag, 30. April 2010

Album


Mein Album ist fertig! Juhu. Jetzt habe ich beschlossen meine dämliche myspaceseite zu designen wofür ich ein hintergrundbild brauche das ich auf irgendeinen server laden muss.

Therefore:

Dienstag, 15. April 2008

Freitag, 19. Oktober 2007

Jobsuche Teil 2

Nach einigen Tagen war der Vorstellungstermin schließlich da und ich hatte mich kein bisschen darauf vorbereitet. Eine Stunde vor dem Termin erreichte mich meine Situation schließlich (faule Menschen sollten wissen was gemeint ist) und ich sah kurz im Internet nach wo ich überhaupt hinfahren musste. Angenehmerweise war der Laden gleich um die Ecke, was mich, wie ich fand, wieder ein Stück weiter in meine wohlige gesellschaftliche Niesche bestätigte.
Ich habe eben „Laden“ geschrieben, obwohl ich finde dass das doof klingt, weil ich versäumt hab zu erwähnen wie mein Arbeitsplatz eigentlich heißt, bzw. was er überhaupt ist: Er ist ein Callcenter, aber kein gewöhnliches natürlich! Nein, in einem gewöhnlichen Callcenter hatte ich schon mal 2 Tage (…) gearbeitet und ich fand es furchtbar. Das war so eine Lotto-Geschichte und ich musste Leuten was andrehen was ich aber nicht auf die Reihe gekriegt hab, weil ich mich so schlecht dabei fühlte. Das wollte ich nicht noch mal haben. Auf dieses Callcenter, die „Fundraising Gmbh“ bin ich angesprungen, weil in der Stellenanzeige stand, es würden „Leute mit Herz und Mundwerk am rechten Fleck“ gesucht und das hat mich zumindest neugierig gemacht. Genau das hab ich dann auch beim Vorstellungsgespräch gesagt und so… war es.
Im Endeffekt wurde ich angestellt. Die Arbeit dort besteht darin dass man potentielle oder ehemalige Spender im Namen diverser Hilfsorganisationen anruft und ihnen ein Spendenprogramm anbietet dass tatsächlich für alle beteiligten Vorteilhaft ist (soweit ich das beurteilen kann). Leider stand im Arbeitsvertrag, dass man nicht über die Menschen auf der Arbeit schreiben und das geschriebene veröffentlichen darf.

Ich möchte diesen Post mit was Lustigem schließen, darum erwähne ich noch einen peinlichen Versprecher aus einem meiner Gespräche: Ich beende eigentlich jedes Gespräch inzwischen mit „Auf Wiederhören“, was ich mir erstmal angewöhnen musste weil ich das etwas gestelzt finde. Jedenfalls hab ich einmal aus Versehen bei einem Gesprächsende „auf jeden Fall“ gesagt und erst dann realisiert was ich da gesagt hatte. Es entstand eine kurze unangenehme Stille und ich ging in Gedanken rasend schnell meine Möglichkeiten zur Rettung der Situation durch: „…Herr Kollege“, „…freue ich mich sie gesprochen zu haben“, „…möchte ich sie wiederhören“ – nichts schien gut genug. Die Frau antwortete schließlich mit einem extra vorsichtigem „Auf Wiederhören“ und legte auf...

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Jobsuche

Nach einer langen Zeit in der ich wenig gemacht hatte, was eigentlich nur eine Umschreibung dafür ist dass ich praktisch nichts gemacht habe, habe ich mir vor ca. einem Monat endlich einen Job gesucht. Man könnte es vielleicht auch so formulieren das der Job mich „gefunden“ hat da von Suche im Grunde nicht die Rede sein kann. Ich bin ein sehr fauler Mensch und es fällt mir schwer mich über längere Zeit auf Dinge wie Bewerbungen um ein Studium und Praktika- oder Jobsuche zu konzentrieren bzw. mich tatsächlich gewissenhaft darum zu kümmern. Diese Dinge scheinen den Platz in dem Feld mir zur Verfügung stehender Tätigkeiten eingenommen zu haben, den Jahrelang Hausaufgaben und Klausurvorbereitungen innehatten.

Eigentlich müsste ich es nun leichter haben, nun da sich meine Freizeit zu beinahe mühsam abzutragenden Bergen häuft (ich verkläre Freizeit zur Arbeit: so faul bin ich), doch mehr Freizeit scheint einfach nur mehr Raum für meine Faulheit zu lassen. Diese meine Faulheit wird mit der sich häufenden Zeit immer anspruchsvoller und muss mit immer neuen (nennen wir sie:) Antidingen gefüttert werden. Antidinge sind Tätigkeiten ohne Anspruch und vorzugsweise Tätigkeiten denen man parallel zu weiteren Antidingen frönen kann um die Antienergie zu bündeln. Filme gucken, Hörspiele hören, Gitarre Spielen, im Internet Surfen, Musik hören, Essen, Trinken, Rauchen – meine haupt-Antidinge. Bücher lesen und Schreiben ist für mich leider nur ein halbes Antiding, selbst dazu muss ich mich überwinden.

Wo war ich? Ach ja: Ich hab also einen Job gesucht und das lief so ab: Ich erwachte eines Morgens, sah besonders ernst in den Spiegel und erinnerte mich daran, dass ich was tun muss um aus meinem Leben was zu machen etc. Also ging ich sofort zum Kiosk um die Ecke, kaufte mir die neue Zitty und ein paar Zigaretten und fühlte mich großartig. Für den Rückweg nach Hause war ich ein Mann mit einer Mission (Jobsuche) und den nötigen Mitteln um diese Mission zu erfüllen. Ich kannte meinen Weg.
Zuhause schlug ich zum ersten und letzten Mal diese Ausgabe der Zitty auf und las die Stellenangebote. Ich fand nur eines das mir gefiel, markierte es und ließ die ganze Aktion eine Weile ruhen um zu sehen was es an dem Morgen so Neues im Internet für mich gab. Dann zog ich die aufgeschlagene Zitty wieder vor mich und obwohl ich mir dessen nicht bewusst war, bin ich mir sicher dass der Bereich in meinem Verstand der für Faulheit verantwortlich ist in diesem entscheidenden Moment die oben aufgeführte Liste an Antidingen durchgegangen ist um mich noch ein klein wenig länger vor ebenjenem entscheidenden Moment fernzuhalten. Ich beschloss mir erstmal einen Kaffee zu machen, den hatte ich mir verdient.
Nun konnte mich nichts mehr aufhalten, also nahm ich den Hörer, ich wählte die Nummer und ich hatte den Vorstellungstermin. Ein einziger Anruf und die Jobsuche war beendet.
Wie, fragte ich mich, soll ein so fauler Mensch wie ich je zum Fleiß bekehrt werden wenn ich von meinem Umfeld doch stets in diese behagliche gesellschaftliche Niesche des "Faulen" gewiesen werde?
Naja, in der Gewissheit etwas Gutes geschafft zu haben trank ich dann meinen Kaffee, rauchte eine Zigarette und hörte Musik.

Montag, 17. September 2007

Tagebuch einer Reise durch Irland - Tag 14 & Epilog

Tag 14

Am letzten Tag in Irland haben wir erstmal ausgeschlafen. Dann gemütlich geduscht. Wir hatten leider nichts zum Frühstücken also sind wir in die Stadt gelaufen um was zu kaufen. Wir hatten eine Karte die nicht ganz stimmte, doch mit seinem übermenschlichen Orientierungssinn hat uns Jan am Ende immer an die Orte gebracht zu denen wir wollten.

Tesco z.B. Wir sind zu Tesco um uns mit Dubliner Cheese einzudecken, den wir nach Deutschland importieren wollten. 6 Stück zum Sonderpreis. Somit blieb uns leider nur noch wenig Geld übrig, wir investierten die letzten 60 Cent in 2 Liter Orangenlimonade.

Ich kann mich noch genau an den Geschmack von dem Zeug erinnern, als wir draußen auf der Straße im Sonnenschein standen. Es war so unglaublich widerlich dass ich es beinahe ausgespuckt hätte. Nachdem auch Jan einen Schluck probiert hatte sahen wir uns an, in unseren Blicken eine Mischung aus Entsetzen und Einverständnis: Die ekligste Orangenlimonade überhaupt wird bei Tesco verkauft.

[Hallo aufmerksame(r) LeserIn, bestimmt fragst du dich grade, was eigentlich aus dem Schlüssel geworden ist den Mir Darragh an Tag 3 geliehen hatte (siehe Tag 4). Überraschende Wendung: Ich hab den Schlüssel aus versehen mitgehen lassen. Darragh meinte per Email dass das kein Problem sei und wir den Schlüssel einfach in Dublin abgeben sollten. Die einzigen Hinweise die wir für die Abgabe hatten: Ein Straßenname, ein Vorname und die Information das die Person in einem „Appartment-Building“ wohnte.

Wir sind nach Tesco also zu besagter Straße gelaufen und es war, wie befürchtet, irgendwie alles voller Appartment-Buildings. Nicht mal die Passanten konnten uns helfen. Wir sind also in irgendeins rein, haben da einen Portier gefragt ob er die Person mit dem Vornamen kenne, ihm auf sein Nicken hin den Schlüssel gegeben das Gebäude verlassen und uns gefühlt als hätten wir grad was falsch gemacht. Dann sind wir zurück zu „unserem“ Haus.]

Kurz bevor wir gehen mussten waren Cliff, seine Freundin (die auch sehr nett war) und Alex da. Gabriel hatte sich am Morgen verabschiedet. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, zeigten uns gegenseitig Fotos und machten welche voneinander.

Cliff und seine Freundin, deren Name mir grad nicht einfällt.

Danach brachte mir Cliff noch bei wie man sich Zigaretten selbst dreht und schenkte mir seinen Tabak. Wir umarmten und verabschiedeten uns alle und dann sind Jan und ich zum Bus.

Der Bus verspätete sich so um 20 Min.
Als wir am Flughafen ankamen war es ca. 11 Uhr. Unser Flug ging erst um 6, darum zogen wir uns in eine ruhige Ecke zurück und schliefen da ein wenig.

Im Warteraum stellte sich ein Pärchen, das dadurch viele böse Blicke auf sich zog, eine Stunde zu früh an die Wartelinie. Daraufhin mussten alle hektisch von ihren Sitzen aufstehen und sich ebenfalls anstellen.
















Hier noch eine Karte von Jan, mit eingezeichneter Reiseroute & Schlafplätzen.



Epilog

Berlin.

Wir kommen auf dem Flughafen an als eine Durchsage erschallt: In Großbritannien sei die Maul -und Klauenseuche ausgebrochen, man Möge alle tierischen Lebensmittelprodukte am Flughafen entsorgen. Wir denken nicht daran unseren Dubliner aufzugeben.

Als wir in den Bus steigen eine bittere Erkenntnis: Wir haben nicht genug Geld. Eine Frau mit Mitleid gibt uns Geld, uns fehlt nur noch ein einziger Cent. Der Busfahrer regt sich tatsächlich weiter auf und besteht auf den letzten Cent. Die Frau gibt ihm schließlich seinen verfluchten Cent.

Auf dem Heimweg gehen wir noch mal zu Edeka denn wir haben Hunger, aber Edeka nimmt keine Visa.

Es fängt an in Strömen zu regnen.

Tagebuch einer Reise durch Irland - Tag 13

Tag 13

Ich wachte auf in einem nassen Schlafsack, der aber zum Glück relativ warm war. Ich schälte mich aus dem nassen Schlafsack, suchte mir ein paar halbwegs trockene Sachen aus meinem Rucksack und zog mich um. Es war ein sehr kalter Morgen und ich lief zitternd durch die Gegend, während Jan sich bemühte aufzustehen.

Nach einer Weile haben wir bei Tesco gefrühstückt. Dann sind wir in die Bilbiothek (gleich nebenan) und haben uns eine Karte zur Straße nach Dublin besorgt. Wir mussten sehr weit laufen, was besonders wegen dem Straßenlärm etwas zermürbend war.

An der Hauptstraße suchten wir uns einen netten Fleck zum trampen und nach einem Weilchen nahm uns eine spirituell wirkende, dunkelhaarige Frau mit Silberblick mit. Ich saß vorne. Die Fahrt war anstrengend. Die seltsame Frau redete wirklich ohne Pause und steigerte sich fürchterlich in ihre Ansichten hinein.
z.B. belehrte sie mich was typisch irisch sei. Schöne Augen waren darunter (…). Dann verglich sie das mit ihrem Bild von Deutschen das sie uns unterbreitete:

„You Germans! You always have your head in the sand! We irish we have our head in the clouds… but you, you’re always rationalizing everything! You’re so sensible!”

Ich versuchte mein Gesicht möglichst ausdruckslos zu halten, während sie mir mit irrem Silberblick mein grundlegendes deutsches Wesen erklärte und dabei immer wieder in ein plötzliches, unkontrolliert wirkendes Lachen ausbrach. Ich hab versucht zu argumentieren aber das funktionierte nicht.

Hinzu kam dass sie uns an einer ziemlich ungünstigen Stelle zum Weitertrampen absetzte. Wir mussten dort lange warten und wurden rückfällig. Wir fingen wieder an ein Schild zu steinigen. Diesmal ein Temposchild. Die Steine wurden immer größer und bald gab es Extra-Punkte für Lautstärke des Aufpralls und Eleganz der Wurftechnik etc. Immer wenn Autos vorbeikamen versteckten wir die Steine hinterm Rücken und versuchten harmlos auszusehen.

Nachdem viele Steine das Temposchild gestreift hatten, hielt ein Trucker für uns. Ein echter, richtiger Trucker mit großer Windschutzscheibe. Das war wieder ne ganz nette Fahrt, der Trucker hatte viel zu erzählen und war sehr lustig. Am Stadtrand hat er uns raus gelassen, von da sind wir mit dem Bus gefahren und dann haben wir uns bis zur Adresse von Bevan’s Freunden durchgefragt.

Ein etwas konfuser & schüchterner Alex (der nur „Al“ genannt wurde) ließ uns rein. Wir kriegten ziemlich leckeren Kaffee gemacht und saßen auf dem Sofa rum, während Al nicht so wirklich wusste was er machen sollte, offensichtlich hatte ihm niemand was von uns gesagt. Nach einer Weile kam ein lustiger Typ namens Cliff, mit dem haben wir uns ein bisschen unterhalten und was geraucht.

Cliff konnte ziemlich gut Geschichten erzählen. Er ist so jemand der dann aufspringt und die lustigen Szenen nachstellt. Ich erinnere mich grad an eine von seinen Geschichten, über einen Klumpen Gras am Flughafen, der nur mit viel Glück nicht gefunden wurde als man ihn filzte. Als Cliff die erzählte war das unglaublich witzig.

Nach einer Weile kam auch Gabriel an, das war der Typ den Bevan angetextet hatte. Sah ein bisschen schräg aus. Großer Kopf, dünner Körper, große rote Beulen unter dem rechten Ohr den Hals hinunter und in einen feinen Anzug gehüllt. Er war Hotelmanager. Gabriel war lustig und ganz nett, aber oft ziemlich fies zu Al. Er hatte so einen running Gag, er sagte immer

„get outta here Al!“

wenn Al den Raum betrat und versuchte ständig uns dazu zu kriegen das auch zu sagen. In Zivil sah Gabriel gleich ganz anders aus: billiges Shirt, lockere Hose und Schlappen. Er erzählte uns von einer beeindruckenden Asientour von der er gerade zurückgekommen war, indem er mit dem Finger über die Weltkarte fuhr und die Namen der Länder murmelte auf die er zeigte.

Abends bekifften und betranken wir uns alle, Jan schlief auf dem Sofa ein und ich bin (im Rausch) noch mit Gabriel und Al zu Gwen, einer Freundin von Gabriel. Das war ein ganz lustiger Abend wir waren einfach nur bei Gwen und ihrem seltsamen Freund und ich konnte beobachten wie Gabriel versuchte Gwen zu beeindrucken und ihren Freund zu diffamieren. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass Gabriels Reise eigentlich eher ein Drogentrip gewesen war. Er erzählte auch ein paar lustige Geschichten über Abstürze während seines Jobs. Einmal unterhielt ich mich kurz mit Al, der ziemlich in Ordnung schien und mir erzählte dass er arbeitsloser Fotograf ist.

Danach sind wir wieder zurück zum Haus und ich bin gleich auf dem Boden (mit Isomatte & Decke) eingeschlafen.

Tagebuch einer Reise durch Irland - Tag 12

Tag 12

Ich wachte als erster auf und war zu wach um weiter zu dösen. Jan war zu müde um aufzustehen, also plante ich einfach ein wenig durch die Gegend zu laufen. Sobald ich meinem Zelt entstieg, merkte ich dass sich Jan’s Isomatte außerhalb des Tarps aufgerollt hatte. Sie war tatsächlich durch den Survival-Bag unter Jan hinweg nach draußen geglitten und hatte ihn somit quasi vor der rutschigen Plastikfolie „isoliert“ (HA haha).

Ich bin ein wenig herumgelaufen, hab Musik gehört, gelesen, geschrieben und mich darüber aufgeregt dass die Pubs und Restaurants da erst um 10 Uhr aufmachten. Die ganze Zeit über schwirrten lästige Beißfliegen um mich herum, von denen ich einige auf die Seiten meines Tagebuchs „bannen“ konnte.

Nach einer Weile habe ich Jan aufgeweckt, wir packten und mussten nochmal über das Feld, das plötzlich voller Pferde war. Die Pferde kamen immer näher. An einer Stelle wurde es wirklich brenzlig, da stand Jan vor einer großen Pfütze und wollte da nicht durch während hinter mir ein großes, besonders aufdringlich Pferd immer näher kam. Im letzten Moment sprang Jan und das Pferd erreichte mich beinahe um Gott-weiß-was mit mir zu machen und dann sprang auch ich und wir entkamen den Pferden.

Sobald wir im "Stadtzentrum" (Pub) waren, bestand ich darauf im Pub zu frühstücken. Der unterdrückte Tourist in meiner Brust tobte an diesem Morgen und verlangte nach einem „Irish Breakfast“. Was ich mir dann bestellte war: Zwei Scheiben roher Toast mit gebratener Wurst, Speck, Ei und Ketchup für 3,50 €.

Als Jan mein „Irish Breakfast“ sah lachte er unverhohlen, legte sich ein gewaltiges Baguette daneben das er sich für 1 Euro gekauft hatte und bestrich es feixend mit Butter und Marmelade. Es schien ihn aufzumuntern mich essenstechnisch ausgestochen zu haben. Ich hab mir noch einen Kaffee mit gelbem Wasser gemacht und dann wollten wir weitertrampen.

Wir standen schon wieder an der gleichen Stelle: Ich am Shop, Jan 20 Meter entfernt. Nach einer Weile kam auch tatsächlich wieder die Shopbesitzerin und bot mir ein Schild an. Ich hörte Jan hinter uns auflachen und erklärte ihr diesmal warum Schilder nicht so toll sind. Sie meinte dann, dass sie erst gestern zwei jungen Trampern ein Schild gegeben habe und sie sofort mitgenommen wurden. Ich glaube sie sprach von uns, was ich ein wenig seltsam fand.

Wir haben wieder eewig gewartet an der Stelle. Weit über zwei Stunden. Dann hielt eine Frau an und zwar für Jan der hinter mir stand! Welch ein triumphaler Morgen für Jan.

Auf Jan’s Anfrage nahm die Frau dann auch mich mit, ich habe mich nicht getraut zu fragen warum sie an mir vorbeigefahren ist. Naja, im Auto haben wir uns dann ganz nett unterhalten. Selbstverständlich war sie mir trotzdem unsympathisch. Sie hat uns jedoch bis nach Charlestown gebracht was ich ihr wieder hoch anrechnete, das war gut.

In Charlestown haben wir uns auf einer Bank ausgeruht, auf der Jan einen weiteren, etwas unspektakuläreren Flashback in die Vergangenheit erfuhr. Er hatte da tatsächlich letztes Jahr mal gesessen. Das Schicksal geht schon seltsame Wege.

Charlestown war eigentlich nur eine Kreuzung mit zwei Shops, also sind wir gleich weiter getrampt. Wir haben uns wieder gesplittet und diesmal hatte ich Glück, ha!

Bereits nach 5 Minuten hielt ein netter, junger Typ mit Militärhaarschnitt der nach Longford fuhr und nur für eine weitere Person Platz im Auto hatte (heimliche Genugtuung). Ich war mir erstmal nicht so sicher wegen dem Haarschnitt, aber der Typ war ziemlich nett. Er war Pilot, ziemlich viel unterwegs und wir haben uns fast die ganze Fahrt über unterhalten. Er hat mir sogar ne Kippe spendiert.

Nach ca. 1 Stunde fahrt war ich dann in Longford und hab ne sms von Jan gekriegt in der es hieß, er würde es nicht ganz bis zum vereinbarten Zeitpunkt schaffen, also bin ich schon mal zu Tesco. Nach einer Weile habe ich Jan in Tesco getroffen und wir haben uns mit Essen eingedeckt. Es gab da grade Dubliner Cheese im angebot, das ist so ziemlich der leckerste Käse Irlands, also haben wir zugeschlagen.

Nach Tesco machten wir uns auf die Suche nach einem Spot. Leider gab es in Longford kein gutes Gelände, wir sind dann einfach durch den örtlichen Park und haben ein paar Leute nach einer guten Stelle zum Campen gefragt. Ein älteres Pärchen meinte sie seihen sich sicher es wäre OK eine Nacht im Park zu campen. Wir hielten das für eine gute Idee schlugen unser Zelt unter einer Baumgruppe auf, was wir ebenfalls für eine gute Idee hielten, und joggten dann ein wenig im Park herum.

Bald wurde es Abend und wir machten uns… Nudeln… und spannten mein Zelt auf. Wir fanden im Park keine Stöcker, aber es gab einige Hütchen, die für das Tarp wie geschaffen waren.

Das Mückennetz das da liegt hat Jan schließlich doch nicht benutzt.

Im Hintergrund sind die Bäume leicht zu sehen.

Da uns ein letzter Hering fehlte benutzten wir außerdem eine Gabel als Hering, was wir in dem Moment so lustig und originell fanden, dass wir sie gleich mehrfach fotografierten.















Das Schönste der vielen Bilder.

Als wir unser Lager schließlich aufgebaut hatten machten wir uns schlafbereit. Wir waren total begeistert von der Stelle und den Hütchen und den Bäumen und schliefen seelig ein… schliefen… schliefen… bis es ein wenig anfing zu regnen:

*reisel riesel*

Keein Problem… klingt angenehm. Gleichmäßig.. einschläfernd… die Bäume schützen uns…

Doch als der Regen immer stärker wurde und es begann durch die Baumkronen zu regnen, fielen lauter dicke Tropfen auf unser Zelt/Tarp (=Zarp?), die sich vermutlich an den Blättern sammelten und daher im unregelmäßigen Rhythmus und unglaublich laut auf die Zarpdecke niedertrommelten.

*tap…TAPtaptap..tapTAP..tap..TAPtapTAPTAP…TAPtapTAP*

Es war grauenhaft. Unmöglich einzuschlafen.
Nach einer Weile spürte ich eine kalte Nässe im Rücken.
Es hatte durch die Zeltdecke geregnet.

oh nein…

Ich versuchte mich so in den Schlafsack zu legen dass ich möglichst wenig von der Nässe spüren würde.
Ich war lange wach und litt leise.
Irgendwann muss ich eingeschlafen sein.

 

kostenloser Counter