Donnerstag, 30. August 2007

Tagebuch einer Reise nach Irland - Prolog & Tag 0

Prolog:

Nachdem wir uns an einem sonnigen Nachmittag im Park gut unterhalten und ein wenig näher kennen gelernt hatten, haben Jan (der Freund einer guten Freundin) und ich (Kai) beschlossen zusammen eine Hitchhiking-Tour durch Irland zu machen. Die Gundidee war, alles so sparsam wie möglich zu gestalten (wir wollten an allem außer am Essen sparen), die Plätze in Irland zu besuchen die Jan noch nicht kannte, Touristenorte zu meiden, eine Gitarre mitzunehmen, sich hauptsächlich durch Trampen fortzubewegen, Couchsurfing auszuprobieren (siehe: Couchsurfing.com) und die Nächte unter einem Tarp zu verbringen. Das waren so die Sieben Grundpfeiler unseres Urlaubs, der Rest sollte sich möglichst spontan ergeben. Dass das ganze gut funktioniert hat, hat viel mit Glück zu tun denke ich. Zum Beispiel konnten wir nur eine Gitarre mitnehmen weil ich einige Tage vor der Abfahrt eine winzige Reisegitarre in einem Laden entdeckt habe, die wir mitnehmen konnten ohne draufzuzahlen! Und dann habe ich (ebenfalls einige Tage vor der Abfahrt) ein leichtes Eine-Person-Zelt von einer netten Bekannten (danke Renate!) ausgeliehen bekommen, das mir im Endeffekt einiges an unangenehmen Dingen erspart hat von denen ich erst später berichte.

Seid gespannt!

Tag 0

Der erste Tag vor der Abfahrt und ich fing endlich an zu Packen. Ich hasse Hektik, aber meistens bin ich einfach zu faul um sie zu vermeiden. In meinem Rucksack: Wäsche, Taschenlampe, Kekse, Nüsse, Buch (Terry Pratchett) & vieles mehr. Die Kekse & Nüsse sollte ich später ganz allein essen, da Jan so was nich mag. Jan hat eine gesunde & beneidenswerte Abneigung gegen alle möglichen süßen Sachen (Kuchen, Eiscreme, Chips), gleicht das aber durch ein enormes Fettbedürfnis aus. Nicht selten fluchte er laut, beim Anblick von Fettreduziertem Joghurt oder Margarine im Supermarkt.

Irgendwann kam Jan bei mir vorbei und ich fragte ihn ob es in seinen Augen Sinn mache dieses nette Ein-Personen-Zelt mitzunehmen (ich zeigte es ihm), woraufhin wir beschlossen es sicherheitshalber einfach mal einzupacken. Daraufhin gingen wir zu Jan nach Hause um dort zu übernachten und am nächsten Morgen um 6 aufzubrechen. Bei Jan (riesige Wohnung…) kümmerten wir uns um das Tarp. Ähnlich wie ich mit dem Rucksack hatte Jan mit dem Nähen des Tarps bis zuletzt gewartet.

Für ‚Menschen’ die nicht wissen was ein Tarp ist:

Ein Tarp ist eine Plane aus möglichst leichtem wasserdichtem Material, die man je nach Windlage und Größe hoffentlich herumliegender Stöcker über einen Schlafplatz spannt.

Ich war besonders erleichtert das Eine-Person-Zelt dabei zu haben, als Jan mir gestand dass er den Tarp Boden zu kaufen vergessen hatte. Ab da war relativ klar das ich im Zelt übernachten würde & Jan unter dem Tarp. Jan hätte auch ein Zelt mitnehmen können, doch er hatte das Tarp gewählt.

Nachdem wir das Teil also fertig genäht und es im Hof ausprobiert hatten, haben wir uns noch um die Couchsurfing-Geschichte gekümmert. Alles was wir wussten war: wir wollten eine Nacht in Cork verbringen. Ein Typ namens Darragh (wird „Darrá“ ausgesprochen) hatte geantwortet und fragte uns per Email wann wir ungefähr in Cork sein würden.

Zu Jan’s Verteidigung muss ich sagen dass es schon recht spät war und so, jedenfalls schrieb er als Antwort: „I hope that I will do it on day Cork.“

Ich konnte mich nicht mehr einkriegen. Ich schieb’s ein wenig auf die Müdigkeit, obwohl ich jetzt noch Lachen muss wenn ich das lese. Ich glaube es ist die Kombination mehrerer banaler Fehler die diesen Satz für mich so witzig macht und dann noch der Gedanke daran was Darragh gedacht hätte wenn er diese Antwort gelesen hätte… Als wir uns wieder gefangen hatten haben wir das natürlich korrigiert abgeschickt.

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