Mittwoch, 17. Oktober 2007

Jobsuche

Nach einer langen Zeit in der ich wenig gemacht hatte, was eigentlich nur eine Umschreibung dafür ist dass ich praktisch nichts gemacht habe, habe ich mir vor ca. einem Monat endlich einen Job gesucht. Man könnte es vielleicht auch so formulieren das der Job mich „gefunden“ hat da von Suche im Grunde nicht die Rede sein kann. Ich bin ein sehr fauler Mensch und es fällt mir schwer mich über längere Zeit auf Dinge wie Bewerbungen um ein Studium und Praktika- oder Jobsuche zu konzentrieren bzw. mich tatsächlich gewissenhaft darum zu kümmern. Diese Dinge scheinen den Platz in dem Feld mir zur Verfügung stehender Tätigkeiten eingenommen zu haben, den Jahrelang Hausaufgaben und Klausurvorbereitungen innehatten.

Eigentlich müsste ich es nun leichter haben, nun da sich meine Freizeit zu beinahe mühsam abzutragenden Bergen häuft (ich verkläre Freizeit zur Arbeit: so faul bin ich), doch mehr Freizeit scheint einfach nur mehr Raum für meine Faulheit zu lassen. Diese meine Faulheit wird mit der sich häufenden Zeit immer anspruchsvoller und muss mit immer neuen (nennen wir sie:) Antidingen gefüttert werden. Antidinge sind Tätigkeiten ohne Anspruch und vorzugsweise Tätigkeiten denen man parallel zu weiteren Antidingen frönen kann um die Antienergie zu bündeln. Filme gucken, Hörspiele hören, Gitarre Spielen, im Internet Surfen, Musik hören, Essen, Trinken, Rauchen – meine haupt-Antidinge. Bücher lesen und Schreiben ist für mich leider nur ein halbes Antiding, selbst dazu muss ich mich überwinden.

Wo war ich? Ach ja: Ich hab also einen Job gesucht und das lief so ab: Ich erwachte eines Morgens, sah besonders ernst in den Spiegel und erinnerte mich daran, dass ich was tun muss um aus meinem Leben was zu machen etc. Also ging ich sofort zum Kiosk um die Ecke, kaufte mir die neue Zitty und ein paar Zigaretten und fühlte mich großartig. Für den Rückweg nach Hause war ich ein Mann mit einer Mission (Jobsuche) und den nötigen Mitteln um diese Mission zu erfüllen. Ich kannte meinen Weg.
Zuhause schlug ich zum ersten und letzten Mal diese Ausgabe der Zitty auf und las die Stellenangebote. Ich fand nur eines das mir gefiel, markierte es und ließ die ganze Aktion eine Weile ruhen um zu sehen was es an dem Morgen so Neues im Internet für mich gab. Dann zog ich die aufgeschlagene Zitty wieder vor mich und obwohl ich mir dessen nicht bewusst war, bin ich mir sicher dass der Bereich in meinem Verstand der für Faulheit verantwortlich ist in diesem entscheidenden Moment die oben aufgeführte Liste an Antidingen durchgegangen ist um mich noch ein klein wenig länger vor ebenjenem entscheidenden Moment fernzuhalten. Ich beschloss mir erstmal einen Kaffee zu machen, den hatte ich mir verdient.
Nun konnte mich nichts mehr aufhalten, also nahm ich den Hörer, ich wählte die Nummer und ich hatte den Vorstellungstermin. Ein einziger Anruf und die Jobsuche war beendet.
Wie, fragte ich mich, soll ein so fauler Mensch wie ich je zum Fleiß bekehrt werden wenn ich von meinem Umfeld doch stets in diese behagliche gesellschaftliche Niesche des "Faulen" gewiesen werde?
Naja, in der Gewissheit etwas Gutes geschafft zu haben trank ich dann meinen Kaffee, rauchte eine Zigarette und hörte Musik.

1 Kommentar:

josephine hat gesagt…

hi kai
ich bins marion mir gefällt das mit den antidingen und der antidingenenergie .
ich persöhnlich möchte nicht immer den anspruch haben sinnvolles zu tun
im auge der anderen.die kreativität darf nicht sterben in ausübung der antidingen nur damit wir unsere zeit
füllen(verzei meine fehler)vieleicht
braucht es zeit zum nichts tun damit
die kreativität oder die lebendige energie die nach meiner meinung in dieser leistungsgeselschaft keinen platz hat gelebt werden kann.
ich würde mich freuen von dir zu
hören gruß Marion.
meine einladung ist ernst gemeint wann immer du willst komme uns besuchen.

 

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