Dienstag, 4. September 2007

Tagebuch einer Reise durch Irland - Tag 4

Tag 4

Am nächsten Morgen hat uns Darragh geweckt und gefragt ob wir mit zum Shop kommen wollten, er würde da Frühstück holen. Wir wollten und haben uns schnell angezogen.
Ich weiß noch, dass wir im Shop wegen unserer fehlerhaften Aussprache Probleme hatten Eier zu kaufen.

„We need some Ex“
„you need what?“
„Ex we’re searching for Ex, you know:”

*ich formte ein Ei mit den Fingern*
“Ah, you mean Eggs!”
„Right. Eggs.“

Jedenfalls hat sich Darragh dann sein „irisches Frühstück“ gekauft und ich, in einem Anflug von Touristenhaftigkeit, hab dasselbe bestellt: 4 dicke, so richtig fettige Würste von gestern, ummantelt von einem bleichen, in Butter und Ketchup getränkten Baguette. Und so hat es auch geschmeckt. Fiel mir wirklich nicht leicht Genussgeräusche zu machen als ich da reinbiss.

„How does it taste Kuai?“ (Viele Leute da hatten Probleme mit meinem Namen)
„It’s great“ *gequältes Genussgeräusch*

Jan hat versucht das überzuckerte Müsli zu finishen, ging aber nicht. Wir haben dann darauf bestanden, dass das Müsli an die WG geht.

[Oh Mist ich hab was vergessen!
Nämlich eine „Schlüsselstelle“ (höhö), Darragh hatte mir am Vortag einen Hausschlüssel anvertraut. Leute die mich kennen wissen wie das ganze weitergeht. Wird auf jeden Fall später noch mal wichtig.]

Der restliche Morgen war dann entspanntes Aufbrechen. Darragh hatte noch von einem Festival erzählt wo er eigentlich hinfahren wollte (hat aber zuviel geregnet): Das „Goat-Festival“.
Soweit ich es verstanden hab wird jedes Jahr in einer Kleinstadt namens „Killorglin“ (…) eine Ziege eingefangen und auf ein Podest gestellt, wo sie dann 3 Tage stehen bleibt. Während dieser Zeit haben Alle Pubs bis 3 Uhr Morgens geöffnet und die Leute saufen sich besinnungslos.

Wir haben dann noch mal geduscht und uns mit Darragh auf den Weg gemacht. Darragh wollte uns noch in der Stadt herumführen und uns zu einer guten Stelle zum Trampen bringen.

Zuerst sind Wir in ein Geschäft für Reisezubehör, um den Boden für Jan’s Tarp zu kaufen, es gab da aber nichts in den richtigen Maßen. Also haben wir uns als Ersatz einen „Survival Bag“ andrehen lassen. Das war nichts anderes als ein zum Quadrat gefalteter Müllsack in leuchtendem Orange auf dem „Survival Bag“ stand.

Danach sind wir durch den alten Englischen Markt, der ganz nett war, und dann in ein Süßigkeitengeschäft, in dem Darragh zwei Tüten Bonbons gekauft hat. Er hat uns dann jeweils ein Bonbon aus der ersten Tüte angeboten. Sie waren von einem giftigen Rot und haben extrem seltsam nach Gewürzen geschmeckt, die nicht in Bonbons gehören. Darragh meinte das müsse die Art Süßigkeit sein die Jan schmeckt, da Jan ständig Ricola verschlang. Dann hat er uns zwei Bonbons aus der anderen Tüte gegeben – leckere Pfefferminzbonbons. Als er dann gefragt hat wem welche Sorte am besten geschmeckt hat, hab ich natürlich die Pfefferminzteile gewählt. Jan pflichtschuldig die würzigen Roten. Später hat er uns die dann geschenkt, was ich ziemlich nett fand (vielleicht hatte das Müsli was damit zu tun). Wir haben die Roten nie wieder angerührt.

Dann sind wir weitergetrampt. Zuerst hat uns noch ein cooler Pole mitgenommen. Jan meint dass er beim Trampen erstaunlich oft von coolen Polen mitgenommen wurde. Dann wieder Tankstelle & bald darauf hat uns ein ziemlich cooler irischer Volksmusiker mitgenommen, bei dem ich mich im Gespräch jedoch ein bisschen blamiert habe:

„Are you a musician?“
„Yeah, I play the Bodhran“
“Aaaah... cool”
“Do you know what a Bodhran is?”
“No”
“It’s a traditional irish drum”
“Do you make music for a living?”
“No, I’m a carpenter”
“Aaaah..”
“Do you know what a carpenter is?”
“No”
“Someone who works with wood”

Das war mir ziemlich peinlich so durchschaut zu werden. Er meinte er könne das weil seine Frau aus Spanien komme. Er sei daran gewöhnt zu erkennen ob er verstanden werde. Er hat uns jedenfalls am Rande einer Kleinstadt namens Kenmare abgesetzt und uns noch eine gute Stelle zum Campen auf irgendeinem ungenutzten Privatgelände verraten.

Da sind wir dann auch gleich hin, ab jetzt kommen ganz viele Fotos:










Das war der weg zur Küste, die Teilweise Privatgelände war. Ich fand’s lustig dass da Palmen wuchsen, das wirkte so falsch.











Das ist Der Strand. Da gleich rechts hinter der Felswand war unsere Kochstelle. Auf dem Vorsprung den die Felswand bildet haben wir unser Lager aufgebaut.











Und das ist unser Lager, mit Jan, der gerade sein Tarp aufspannt. Das hellblaue Teil ist mein Zelt. Wir haben die immer zusammengespannt, weil’s gut funktioniert hat und Jan so nur einen Stock zu suchen brauchte.

Zuerst hatten wir unser Lager ja hier aufbauen wollen:











Unter diesem netten Baum, absolut windgeschützt. Doch als wir ein paar der Steine bewegt hatten, war die Sache gestorben: Asseln. Unfassbar viele, große Asseln. Sobald wir die Steine bewegten kamen von überall Asseln aus dem Boden um sich neu anzuordnen und dann wieder zu verschwinden. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen nachts in meinem Zelt am Boden zu lauschen und all diese Asseln zu hören…

Zum Glück haben wir gleich rechts den Vorsprung hoch dann unseren Platz gefunden. Nachdem wir Zelt und Tarp aufgebaut hatten sind wir zum Strand runter und haben Reis mit Tikka Massalla Sauce gemacht. War leider nicht sooo gut weil nicht genug Wasser im Topf war, aber die Sauce war okay.

Wir hatten wirklich Glück mit unserer ersten Nacht im Freien, klasse Spot, kein Regen, kein Morgentau.








Yummy.

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